Studienangebot Informatik

Im Rahmen der Reakkreditierung wurden die Informatik-Studiengänge zum 1. 10. 2017 neu strukturiert.

Konzeption

Die Informatik-Studiengänge an der Universität Paderborn sind gekennzeichnet durch ihre ausgeprägte wissenschaftliche Ausrichtung, bestimmte inhaltliche Schwerpunkte und die adäquate Gestaltung der eingesetzten Studienformen. Die Informatik-Studiengänge sind wissenschaftliche Studiengänge, die grundlagen- und methodenorientiert ausgerichtet sind.

Sie befähigen durch ihre Grundlagenorientierung die Absolventen zu erfolgreicher Tätigkeit im Beruf als Informatiker oder Informatikerin in Wirtschaft oder Wissenschaft über das gesamte Berufsleben hinweg, da sie sich nicht auf die Vermittlung aktuell gültiger Inhalte beschränken, sondern theoretisch untermauerte grundlegende Konzepte und Methoden zum Inhalt haben, die über aktuelle Trends hinweg Bestand haben.

Bachelorstudiengang Informatik

Die Befähigung zum wissenschaftlichen Arbeiten in der Informatik wird im Bachelorstudiengang derart gefördert, dass die Studierenden

  • die für die Informatik erforderlichen mathematischen, logischen und statistischen Kompetenzen erwerben, um gelernte Methoden auf informatische Probleme übertragen und für die Modellierung informatischer Probleme anwenden zu können;
  • fachliche Kompetenzen im Bereich der Algorithmen und Datenstrukturen erwerben, die ihnen erlauben, diese zu nutzen, zu analysieren und die Grenzen ihrer Möglichkeiten einzuschätzen;
  • grundlegende Programmiermethoden beherrschen und Softwaresysteme strukturieren können;
  • ein grundlegendes Verständnis von Aufbau und Funktionsweise von Rechnern haben;
  • wichtige Informatiksysteme und die Grundprinzipien ihrer sicheren und nutzerfreundlichen Gestaltung kennen; und
  • die erworbenen Grundlagen anwenden können, um sich in weiterführende Inhalte einzuarbeiten und ihre Kenntnisse und Fähigkeiten vertiefen zu können.

Über die fachlichen Kompetenzen hinaus erwerben die Studierenden fachübergreifende Kompetenzen und qualifizieren sich für die spätere Berufstätigkeit, da sie 

  • in die Lage versetzt werden, sich in angemessen schwierige Problemfelder einzuarbeiten, Lösungsansätze zu reflektieren und im Team zu diskutieren;
  • sich Lernstrategien angeeignet haben, die sie zum lebenslangen Lernen befähigen;
  • gelernt haben, Arbeitsergebnisse einem Fach- oder Laienpublikum vorzustellen;
  • Teamarbeit und Leistungsbeurteilung im Projekt kennengelernt haben;
  • gelernt haben, basierend auf dem erworbenen Fachwissen problemorientiert, interdisziplinär und ganzheitlich vernetzt zu denken und zu handeln; und
  • die gesellschaftliche und ethische Bedeutung von Forschung und Entwicklung beurteilen können und entsprechend verantwortungsbewusst handeln können.

Insgesamt sind die Absolventen durch diese Zielorientierung des Bachelorstudiums zu einem anschließenden Masterstudium befähigt.

Der Bachelorstudiengang ist grundsätzlich deutschsprachig angelegt und enthält fast keine fremdsprachigen Lehrveranstaltungen. Er gliedert sich in zwei Abschnitte, einen ersten Abschnitt der im Wesentlichen die ersten vier Semester umfasst und einen zweiten Studienabschnitt, der weitgehend im 5. und 6. Semester angesiedelt ist.

Der erste Studienabschnitt legt die Grundlage für ein wissenschaftlich fundiertes Studium der Informatik und besteht aus folgenden Pflichtmodulen:

  • Analysis für Informatiker (8 LP)
  • Lineare Algebra für Informatiker (8 LP)
  • Stochastik für Informatiker (6 LP)
  • Programmierung (8 LP)
  • Programmiersprachen (4 LP)
  • Software Engineering (5 LP)
  • Softwaretechnikpraktikum (8 LP)
  • Digitaltechnik (5 LP)
  • Rechnerarchitektur (5 LP)
  • Systemsoftware und systemnahe Programmierung (9 LP)
  • Datenbanksysteme (5 LP)
  • Gestaltung von Nutzungsschnittstellen (6 LP)
  • Modellierung (8 LP)
  • Datenstrukturen und Algorithmen (9 LP)
  • Berechenbarkeit und Komplexität (6 LP)
  • IT-Sicherheit (5 LP).

Die Vorlesung IT-Sicherheit ist als einzige Veranstaltung des 1. Studienabschnitts im 5. Semester platziert, alle anderen liegen in den ersten vier Semestern.

Der zweite Studienabschnitt verbreitert zum einen die Grundlagen des ersten Studienabschnitts für ein wissenschaftlich fundiertes Studium der Informatik und ermöglicht zum anderen eine erste Vertiefung in einem Gebiet der Informatik. Er umfasst die folgenden Informatikgebiete

  • Softwaretechnik (6 LP)
  • Algorithmen und Komplexität (6 LP)
  • Computersysteme (6 LP)
  • Daten und Wissen (6 LP)
  • Vertiefung (6 LP)

und die Pflichtmodule

  • Soft Skills (5 LP)
  • Abschlussarbeit (12 LP)

Innerhalb der ersten 4 genannten Informatikgebiete steht jeweils eine Auswahl von 4-6 Wahlpflichtveranstaltungen in Modulen zur Verfügung, aus denen die Studierenden jeweils eines auswählen können. In der Vertiefung können die Studierenden völlig frei aus einem Katalog von zurzeit 19 möglichen Modulen wählen. Durch die Gestaltung des Studiengangs kann eine der Wahlpflichtveranstaltungen des zweiten Abschnitts bereits im 4. Semester absolviert werden. Das Modul Soft Skills dient zur Stärkung der fachübergreifenden Kompetenzen und besteht aus dem Mentorenprogramm und einem Proseminar. Das Modul Abschlussarbeit besteht aus einer einmonatigen Orientierungs- und Themenfindungsphase, gefolgt von einer formal kontrollierten 5-monatigen Erstellungsphase, sowie einem Vortrag über die Inhalte der Arbeit.

Der Bachelorstudiengang wird abgerundet durch ein obligatorisches Nebenfachstudium im Umfang von rund 20 LP, sowie Studium Generale von rund 5 LP. Die ersten beiden Studiensemester konzentrieren sich jedoch auf Informatikinhalte - erst ab dem 3. Semester beginnt das Nebenfachstudium (Ausnahme: Nebenfach Mathematik) bzw. Studium Generale.

Der Plan rechts zeigt die zeitliche Planung des Bachelorstudiengangs. Dabei sind die Veranstaltungen des ersten Studienabschnitts sämtlich Pflichtveranstaltungen, die auch zeitlich in der gezeigten Reihenfolge studiert werden sollten.

Im zweiten Studienabschnitt hingegen kann die Positionierung der Wahlpflichtveranstaltungen aus den 4 Informatikgebieten und der Vertiefung zwischen dem 4. bis 6. Semester variieren - das gezeigte Bild ist nur ein mögliches Beispiel; dort sind diese Veranstaltungen mit „WP“ gekennzeichnet. Parallel zur Abschlussarbeit mit 15 LP können durchaus auch Wahlpflichtveranstaltungen liegen.

In die Bachelor- und Masterstudiengänge Informatik ist jeweils ein Nebenfach integriert, dass vom Studierenden selbst zu wählen ist. Das Nebenfach hat im Bachelorstudiengang einen Umfang von 18 bis 22 ECTS-Punkten und ist verpflichtend. Zum einen können hier  folgende Standardnebenfächer gewählt werden:

  • Elektrotechnik
  • Mathematik (Nebenfachstudium schon ab dem 1. Semester)
  • Medienwissenschaften
  • Philosophie
  • Psychologie
  • Wirtschaftsinformatik
  • Wirtschaftswissenschaften

Auf Antrag können aber auch andere Fächer gewählt werden, wie

  • Chemie
  • Maschinenbau
  • Physik

Oder "exotische" Nebenfächer wie

  • Musik
  • Theologie
  • Sport.

Nähere Informationen finden sich auf den speziellen Seiten zu den Nebenfächern.

Sowohl in den Bachelor- als auch in den Masterstudiengang Informatik sind Anteile von "Studium Generale" integriert. Im Bachelorstudium im Umfang von 5 bis 7 ECTS-Punkten abhängig vom genauen Umfang des Nebenfachs. Hier gilt die Regel, dass der Umfang des Nebenfachs plus der Umfang des Studium Generale sich auf 25 ECTS-Punkte addieren müssen.

Grundsätzlich kann jede Veranstaltung an der Universität als Studium Generale belegt werden. Auch die aktive Teilnahme am Hochschulchor, der Theater AG oder der Big Band können zum Beispiel als Studium Generale angerechnet werden. Grundsätzlich dient das Studium Generale der Allgemeinbildung und sollte als "Blick über den Tellerrand" aufgefasst werden. Trotzdem muss auch hier eine Note vergeben werden, die aber nur in sehr geringem Umfang in die Gesamtnote des Bachelorabschlusses einfließt. Veranstaltungen aus dem Bereich der Informatik können generell nicht gewählt werden.

Nähere Informationen finden Sie auf den speziellen Seiten zum Studium Generale.

Im Modulhandbuch zum Bachelorstudiengang finden Sie Beschreibungen zu allen Modulen. Diese werden inhaltlich beschrieben, es werden formale und inhaltliche Voraussetzungen angegeben, die Prüfungsmodalitäten werden festgelegt und die strukturelle Einordnung der Module in das Studium wird behandelt. Die Eintragungen stellen eine verlässliche Informationsquelle zur Studienplanung dar. Beachten Sie dabei, dass die Pflichtveranstaltungen des ersten Studienabschnitts streng im Jahresrhythmus wiederkehrend gehalten werden; die Wahlpflichtveranstaltungen jedoch werden je nach Verfügbarkeit der Lehrenden unregelmäßiger angeboten - hier wird das konkrete Angebot im Semester variieren.

Die Prüfungsordnung des Bachelorstudiengangs stellt zusammen mit der Änderungsordnung die juristisch bindende Darstellung der Regeln des Studiums dar. Dort werden u.a. Zulassung, Prüfungsformen, Prüfungsumfang, Prüfende, Zeugnisse und ähnliche Sachverhalte offiziell geregelt. Dieses Dokument ist also die ultimative Referenz in allen wichtigen Fragen des Studiums.

Masterstudiengang Informatik

Der Masterstudiengang schließt sich konsekutiv an den Bachelorstudiengang an. Die Studierenden erlangen aufbauend auf dem Bachelorstudium weitere formale, algorithmische und mathematische Kompetenzen indem sie

  • in die Lage versetzt werden, Problemstellungen mit formalen Methoden beschreiben und analysieren zu können;
  • aktuelle Erkenntnisse der Informatik und detaillierte, tiefgehende Fachkenntnisse in einem Gebiet der Informatik im Rahmen der sogenannten Focus Areas Software Engineering, Algorithm Design, Networks and Communication, High-Performance and Embedded Computing Systems, Intelligence and Data und IT-Security erwerben;
  • Lösungen für unvollständig definierte Probleme entwickeln können;
  • in die Lage versetzt werden, mit der Verarbeitung komplexer, unvollständiger und widersprüchlicher Information umzugehen; und
  • neue Probleme strukturieren und formalisieren und Lösungsansätzen entwickeln können.

Im Laufe des Masterstudiums erwerben die Studierenden Methoden- und Projektmanagementkompetenzen, die sie in die Lage versetzen

  • informatische Modelle, Systeme und Prozesse zu entwerfen und realisieren;
  • innovative Methoden anzuwenden;
  • die Informatik als wissenschaftliche Disziplin weiterzuentwickeln;
  • Ziele und Themen zu definieren, Aufgabenstellungen abzuleiten, Lösungen zu organisieren, Teams zu leiten und zu vertreten; und
  • nicht-technische Auswirkungen der Informatik zu beurteilen.

Insgesamt sind die Absolventen durch diese Zielorientierung des Masterstudiums hervorragend zur Berufstätigkeit in Führungspositionen bzw. zu einer anschließenden Weiterqualifizierung (Promotion) befähigt.

Der Master-Studiengang ist zweisprachig (Deutsch, Englisch) ausgelegt. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass in der Informatikforschung und -entwicklung Englisch als Arbeitssprache weltweit üblich geworden ist. Insofern werden Veranstaltungen in Deutsch und in Englisch angeboten. Das führt dazu, dass der Studiengang sich einerseits ausländischen Studierenden mit Bachelor-Abschluss als komplett in Englisch studierbarer Studiengang anbietet, andererseits aber auch für die deutschsprachigen Studierenden erhebliche Anteile in englischer Sprache enthält.

Alle Module des Masterstudiengangs sind ein oder mehrere Focus Areas eingeordnet. Es gibt die folgenden 7 Focus Areas:

  • Algorithm Design
  • Computer Systems
  • Data Science
  • Intelligence & Data
  • Networks & Communication
  • Security
  • Software Engineering

Eine der Focus Areas ist als „Specialization Area“ zu wählen. Insgesamt müssen acht Wahlpflichtmodule (je 6 LP) aus den Focus Areas absolviert werden, dabei müssen drei aus der Specialization Area stammen und es müssen Module aus mindestens zwei verschiedenen Focus Areas absolviert werden. Sonst gibt es keine Einschränkungen für die acht Module aus den Focus Areas. Diese "schwachen" Regeln erlauben den Studierenden sehr weitgehend frei die Module zu wählen, die Ihnen zusagen. Es ist ein stark spezialisiertes Studium ebenso möglich wie eine wissenschaftliche Ausbildung in der Breite.

Besondere Bedeutung hat die Projektgruppe (20 LP), die sich zeitlich über zwei Semester erstreckt und mit 8-16 Studierenden besetzt wird. Diese Gruppe arbeitet als sich selbst organisierendes Team ein Jahr lang an einem Projekt, das typischerweise an ein aktuelles Forschungsthema des Projektgruppenveranstalters anknüpft. Damit werden teamorientierte Arbeitsweisen, wie sie auch im Berufsleben üblich sind, praktiziert und eingeübt.

Weiter gibt es zwei Seminarmodule (je 5 LP) und die Masterarbeit, die mit 30 LP zeitlich ein gesamtes Semester umfasst. Hinzu kommen Veranstaltungen im Umfang von 12 LP im Studium Generale oder einem optionalen Nebenfach.

Der Plan rechts zeigt eine mögliche Anordnung der Module im Masterstudium. Die grünen Kästen entsprechen den 8 zu belegenden Wahlpflichtmodulen; die beiden Seminare wurden nacheinander ins 2. und 3. Semester gelegt - die Projektgruppe parallel dazu ebenfalls in diese beiden Semester. Die 12 LP im Studium Generale bzw. optionalem Nebenfach liegen ebenfalls in diesem Zeitraum. Natürlich kann die Verteilung von Wahlpflicht, Seminaren und Studium Generale/Nebenfach sehr anders aussehen - auch parallel zur Masterarbeit (hier komplett im 4. Semester) können noch einzelne Veranstaltungen besucht werden.

Die Regeln fordern, dass eine Focus Area als Spezialisierung gewählt wird, aus dieser müssen mindestens 3 der 8 Module stammen. Die übrigen 5 können frei gewählt werden, allerdings muss mindestens eine zweite Focus Area darin vorkommen. Die Thematik der Masterarbeit muss aus der Spezialisierung gewählt werden.

Anders als im Bachelor ist das Nebenfach im Masterstudiengang nicht verpflichtend. Wie im Bachelor ist es jedoch möglich, eines der Standardnebenfächer

  • Elektrotechnik
  • Mathematik
  • Medienwissenschaften
  • Philosophie
  • Psychologie
  • Wirtschaftsinformatik
  • Wirtschaftswissenschaften

zu wählen. Auch kann auf Antrag ein beliebiges, anderes Nebenfach studiert werden. Der Umfang des Nebenfachstudiums im Masterstudium ist auf 12 LP begrenzt. Falls die belegten Veranstaltungen im Nebenfach den vorgegeben Plänen für das Masterstudium entsprechen, wird auf dem Masterzeugnis das studierte Nebenfach explizit vermerkt. 

Nähere Informationen finden Sie auf den speziellen Seiten zu den Nebenfächern.

12 LP sind im Masterstudiengang dem Studium Generale (bzw. einem optionalen Nebenfach) gewidmet. Die internationalen Studenten nutzen in den meisten Fällen die Möglichkeit Deutschkurse als Studium Generale zu absolvieren, um die Anforderung der Prüfungsordnung nach Erreichen des Levels A2 für die deutsche Sprache zu erfüllen. Alternativ kann - wie im Bachelorstudium - grundsätzlich jede Veranstaltung an der Universität als Studium Generale belegt werden. Auch die aktive Teilnahme am Hochschulchor, der Theater AG oder der Big Band können zum Beispiel als Studium Generale angerechnet werden. Grundsätzlich dient das Studium Generale der Allgemeinbildung und sollte als "Blick über den Tellerrand" aufgefasst werden. Trotzdem muss auch hier eine Note vergeben werden, die aber nur in sehr geringem Umfang in die Gesamtnote des Masterabschlusses einfließt. Veranstaltungen aus dem Bereich der Informatik können generell nicht gewählt werden.

Nähere Informationen finden Sie auf den speziellen Seiten zum Studium Generale.

Im Modulhandbuch zum Masterstudiengang finden Sie Beschreibungen zu allen Modulen. Diese werden inhaltlich beschrieben, es werden formale und inhaltliche Voraussetzungen angegeben, die Prüfungsmodalitäten werden festgelegt und die strukturelle Einordnung der Module in das Studium wird behandelt. Die Eintragungen stellen eine verlässliche Informationsquelle zur Studienplanung dar. Beachten Sie dabei, dass die aufgeführten Wahlpflichtveranstaltungen nicht jedes Jahr oder Semester angeboten werden. Vielmehr variiert hier das Angebot je nach Verfügbarkeit der Lehrenden von Semester zu Semester stark. 

Die Prüfungsordnung des Masterstudiengangs stellt zusammen mit der Änderungsordnung die juristisch bindende Darstellung der Regeln des Studiums dar. Dort werden u.a. Zulassung, Prüfungsformen, Prüfungsumfang, Prüfende, Zeugnisse und ähnliche Sachverhalte offiziell geregelt. Dieses Dokument ist also die ultimative Referenz in allen wichtigen Fragen des Studiums.