Hinweise zum Schreiben von Bachelor-/Masterarbeiten

  1. Was eignet sich als Arbeitsthema?
    • Eine neue Lösung für ein bekanntes Problem
      • Worin wird sich diese Lösung von den anderen Problemlösungen unterscheiden?
    • Eine neue Fragestellung oder Problemstellung
      • Worin unterscheidet sich diese Problemstellung von ähnlichen bisher bereits gelösten Problemstellungen?
    • Eine neue Kombination bekannter Methoden, Fragstellungen oder Problemstellungen
    • Eine neue Anwendung für bekannte Methoden der Informatik (z.B. Einsatz von Web-Datenbanken für ... - orientierte Lernsoftware)
      • Worin bestehen die Unterschiede zu allen bisher entwickelten Anwendungen in diesem Bereich  (z.B. von Web-Datenbanken für Lernsoftware)?
  2. Themenfindung:
    • Inhaltliche Diskussion mit dem Betreuer
    • Ziel: Aufgabenstellung finden, Ideen sammeln, ... 
    • Verkauf des gefundenen Themas (Proposal 2-3 Seiten):
    • Hier soll die Studentin/der Student begründen, warum es sich lohnt,
      dieses Thema zu bearbeiten.
      Die Studentin/der Student soll im Proposal so genau wie möglich beschreiben, welche Aufgabe gelöst sein wird, wenn die Arbeit abgeschlossen ist (noch nicht, wie die Aufgabe gelöst werden wird - das ist erst Gegenstand der Arbeit) - hierbei geht es um das "Pflichtenheft". Schon für das Schreiben des Proposals gilt das (unter 8.) über das Schreiben eines Arbeitstextes gesagte. 
    • Diskussion des Proposals
    • Wenn das Thema (das Proposal) vom Betreuer akzeptiert wurde, Zeitplan aufstellen, z.B.
      • x Wochen Literaturarbeit
      • y Wochen Konzept
      • z Wochen Implementierung
      • 2 Wochen Textgliederung
      • 2 Wochen OS-Vortrag vorbereiten
      • 4 Wochen Text schreiben
      • 2 Wochen Vorkorrektur durch den Betreuer und letzter Schliff
      • 2 Wochen Luft für unvorhersehbare Ereignisse
      • Abgabe
  3. Literaturarbeit
    • Literatursuche
    • Abtracts von jeweils ca. 5-6 Zeilen schreiben: zu jedem relevanten Artikeln soll pro Artikel in zusammen nicht mehr als 6 Zeilen aufgeschrieben werden:
      • Welche Aufgabe wird behandelt/gelöst,
      • Worin besteht der Lösungsbeitrag,
      • Welche Rolle spielt der Beitrag für meine Arbeit
    • Auf der Basis der Abstracts: Diskussion der in der Literatur vorgestellten Ideen mit dem Betreuer
    • ggf. Korrespondenz mit den Autoren einschlägiger Literatur
  4. Praktische Arbeit (Konzeptteil)
    • Entwurf der eigenen Lösung
    • Diskussion der Entwurfsvarianten mit dem Betreuer
    • Wiederholung dieser Schritte bis das Konzept steht
  5. Praktische Arbeit (Implementierungsteil)
  6. Gliederung des Textes der Arbeit
    • Allgemeine Anforderungen:
      • Text soll zwischen 35-45 Seiten (Bachelor) und 40-60 Seiten (Master) liegen (inklusive Bildern und Literaturverzeichnis) zunächst 25/35 Seiten anstreben, es wird von alleine mehr
      • Allgemein bekannte Definitionen können entfallen, jedoch die Kernkonzepte der eigenen Lösung sollten definiert sein. 
      • Vergleich von Design-Entscheidungen und Abwägen der Alternativen, Gründe für die gewählte Lösung in den Vordergrund stellen, (d.h., an welche Alternativen habe ich gedacht, warum habe ich diese gewählt,...)
      • Vergleich der eigenen Lösung mit den in der Literatur beschrieben Lösungen
      • Aufzeigen der Unterschiede
    • 1 durchgängiges Beispiel überlegen
      Prüfen, ob das Beispiel umfangreich genug ist, um alle Argumente daran zu erläutern Versuchen, das Beispiel möglichst klein zu halten
    • Überlegen, wo im Text Verallgemeinerungen der Beispiele stehen (wie allgemeingültig ist das am Beispiel gezeigte Konzept, welche Begriffe und Konzepte brauche ich, um dies zu erläutern oder zu beweisen).
    • ausführliche (vollständige) Stichwortliste erstellen
      • Stichwortliste so sortieren, daß Vorwärtsreferenzen vermieden werden, daß inhaltlich zusammen gehörende Teile zusammen stehen und daß die Argumentationsschritte für die gewählte eigene Lösung aufeinander aufbauen
      • Stichwortliste (incl. Seitenangaben für den geplanten Text) mit dem Betreuer diskutieren
  7. Schreiben der Arbeit
    • Gliederung des Argumentationsganges und durchgehendes Beispiel ein letztes Mal überprüfen und nur bei Bedarf abändern
    • Stilfibel (von Ludwig Reimers, dtv, 1979) lesen, wie man einen guten Text schreibt (und/oder auch eine andere Quelle)
    • Auf präzise Wortwahl achten, Synonymlexikon benutzen (z.B. A.M. Textor: Sag es treffender, Rowolt, Reinbek, 1984.
    • Text von Freunden lesen lassen (Lesbarkeit: sind die Stilregeln eingehalten?)
    • Text stilistisch überarbeiten
    • Alle (!) Rechtschreib- und Grammatikfehler beseitigen
  8. Letzter Schliff (an der Arbeit)
    • Die komplett ausgearbeitete Arbeit dem Betreuer zur Ansicht vorlegen
    • letzten Schliff vornehmen
  9. Abgabe (in Absprache mit dem Betreuer)

 

 

Organisation und Zeitmanagement der Diplomarbeit ist komplett Aufgabe der Studentin/des Studenten. Der Betreuer steht der Studentin/dem Studenten bei Diskussionsbedarf, Problemen und Fragen nach vorheriger Terminabsprache zur Verfügung, jedoch ist es keinesfalls Aufgabe des Betreuers, sich regelmäßig nach möglichen Problemen zu erkundigen. Von der Studentin/vom Studenten wird ein hohes Maß an selbständiger Arbeit erwartet, wobei dieses auch umfasst, dass die Studentin/der Student mögliche Probleme frühzeitig erkennt, und um Unterstützung zur Lösung dieser beim Betreuer nachfragt.

  • In der AG Böttcher gibt es keine verpflichtende Formatvereinbarung. Das Seitenlayout sollte jedoch "vernünftig" sein, also keine Schriftgröße 15 bei 8cm Rand.
  • LaTeX ist Word klar vorzuziehen, jedoch nur, wenn LaTeX bereits vor der Bearbeitung der Arbeit beherrscht wird, da die Einarbeitung erfahrungsgemäß einige Zeit benötigt. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, z.B. bei einer Seminarausarbeitung, mit LaTeX zu "üben". 
  • Grafiken und Messergebnisse sind in Englisch zu Beschriften (auf vollständige Achsenbeschriftung achten!). Sollten die Ergebnisse so gut sein, dass sie publiziert werden können, fällt nicht erneut Arbeit an.
  • Arbeiten können natürlich auch komplett auf Englisch verfasst werden.
  • Doppelseitige Arbeiten haben den Vorteil, dass Grafiken, die im Text erläutert werden, auch auf einen Blick ohne Blättern ersichtlich sind. Bei doppelseitigen Arbeiten ist jedoch dickeres Papier (100g/cm²) zu empfehlen, da ansonsten Text durchscheint.
  • Erklärung am Anfang nicht vergessen, z.B. "Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbständig verfasst habe, keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe, sowie Zitate kenntlich gemacht habe."
  • Versuchen, möglichst "nüchtern" zu formulieren und Dinge zu benennen. Schlecht: "Das neuartige Verfahren, welches in der AG-Böttcher der Uni Paderborn von Hans Mustermann und Otto Normalverbraucher entwickelt wurde, ist höchst flexibel und bietet eine weitaus höhere Performance als jegliche etablierte Standardverfahren". Besser: "Wie in den vorliegenden Messungen gezeigt, ermöglicht das in [1] entwickelte Verfahren die Behandlung von Fehlern wie xxxx. Dadurch erreicht es einen bis zu n% höheren Durchsatz an yyyy als die Verfahren zzz."
  • Wir erwarten 2 Vorträge pro Arbeit (Bachelor- oder Masterarbeit):
    der Erste kurz vor bzw. gegen Ende der Konzeptphase, der zweite gegen Ende der Arbeit,
    d.h. nach Implementierung und Test und i.d.R. auch nach Ende der Schriftphase

  • Jeder Vortrag soll ähnlich wie die Arbeit aufgebaut sein:
    • Argumentationsgang an einem durchgängigen Beispiel,
    • Einordung des eigenen Beitrags in die Vorschläge aus der Literatur,
    • worin besteht der eigene Beitrag,
    • Bewertung des eigenen Beitrags.
  • Vortragsdauer 30-40 Minuten.
  • Zur Vorbereitung fertig erstellten Foliensatz (ca. 15 Folien)  7-10 Tage vor OS-Vortrag mit dem Betreuer diskutieren.
  • Probevortrag vor dem Spiegel halten
    • laut sprechen,
    • Sprechpausen einlegen
    • Folienübergänge üben
  • Geräteaufbau vorher ausprobieren
    • prüfen ob Tafel und Beamer in F2.211 bzw. F1.110 vorhanden sind und ob Beamer mit Laptop funktioniert.