Konzeption für eine Visualisierung von Störstandorten sowie Gerätebeständen

Masterarbeit von Kathrin Gaugenrieder

Motivation

Eine Visualisierung weist Daten (z.B. numerischen Zahlen, Positionen, Nennwerten) eine Geometrie zu und gibt ihnen somit Gestalt. Beinahe automatisch verarbeitet ein Betrachter Bilder, erkennt Muster und Veränderungen. Durch die holistische Aufnahme von Bildern kann eine gute Einprägung und eine schnelle Interpretation des Gesehenen garantiert werden. Mit Hilfe von grafischen Darstellungen werden folglich viele komplexe Prozesse und Phänomene besser veranschaulicht und schneller verstanden. Visualisierungen bieten eine wirksame Präsentation von Daten. Andererseits können Bilder ein Auslöser für Missinterpretationen, Illusionen oder Irritationen sein. Der Unterschied zwischen ausdrucksvollen/wirksamen Bildern und Bildern, die Fehlinterpretationen auslösend liegt in der sorgfältigen Abbildung von Daten in Bildern. Aus diesen Gründen äußerte die Fujitsu Siemens Computers GmbH den Wunsch, eine ausdrucksstarke und wirksame Visualisierung für die Darstellung von Störungen und Beständen zu konzipieren. Hierfür soll die alte Vorgehensweise, die Anzeige der Informationen in einer Tabelle, ersetzt werden.

Zielsetzung

Ziel dieser Bachelorarbeit war es, zu analysieren, ob es für die Fujitsu Siemens Computers GmbH möglich ist, ein System wie Google Maps oder auch Map24 in die Systemlandschaft zu integrieren. Diese Erweiterung soll dem Unternehmen die Möglichkeit bieten, Störungen und Bestände der Kunden auf einer Karte anzuzeigen. Hierfür wurden Eckdaten zum Kunden und dessen Geräten in einem Datenmodell angeordnet und anschließend auf visuelle Attribute abgebildet. Es wurde verglichen, ob dieses Mapping mit einer bereits bestehenden API realisierbar ist. Neben technischen Voraussetzungen wurden auch Kostenpunkte wie Lizenzkosten betrachtet und wirtschaftliche Vorteile für das Unternehmen und den Kunden aufgezeigt.

Realisierung

Zentraler Punkt der Arbeit war der Vorschlag für die Realisierung der Störungsanzeige. Störungen gehen in das System von Fujitsu Siemens Computers ein und werden dann in einer Tabelle mit Informationen zum Kunden (Name, Adresse usw.) und Angaben zur Störung (Art der Störung und vereinbarte Serviceleistungen) angezeigt. Hierbei unterscheidet man bei einer Serviceleistung, ob sie erfüllt (d.h. der Service wurde im vorgegebenen Zeitrahmen erbracht), verletzt (d.h. der Service wurde nicht im vorgegebenen Zeitrahmen erbracht) oder nicht definiert ist (der Kunde hat für das Gerät keine Serviceleistung mit dem Unternehmen vereinbart). Anstelle der Auflistung der Informationen in einer Tabelle soll eine Landkarte die Störungen anzeigen. Um eine expressive Visualisierung zu erhalten, müssen die vorgegebenen Daten wahrheitsgetreu auf visuelle Attribute abgebildet werden. Hierfür ist in einem ersten Schritt die Erstellung eines Datenmodells nötig. Eckdaten zum Kunden, dessen Geräte und Bestände werden in Beziehung gebracht und einer Datenkategorie zugeordnet. Aufgrund dieser Datenkategorie lässt sich entscheiden, welches visuelle Attribut am besten für die Umsetzung des Datums geeignet ist. Hierfür werden mögliche Attribute wie Farbe, Form und Größe beschrieben und erläutert, auf welche zusätzlichen Aspekte bei einer Visualisierung geachtet werden muss. Darunter fallen z.B. anwenderspezifische Assoziationen mit Bildern, über die sich der Visualisierer bewusst sein muss. Ausgehend von diesen Informationen wird ein Vorschlag für die Visualisierung der Störungen gemacht (s.u.). Anschließend ist möglich, zu vergleichen, ob mit bestehenden APIs von z.B. Google Maps eine solche Visualisierung realisierbar ist. Es wurden nur Systeme mit frei zugänglicher API analysiert, die eine ausführliche Dokumentation bieten. Es werden technische Voraussetzungen, Informationen zu Lizenzen, rechtliche Aspekte und angebotene Features verglichen. Google Maps erfüllt im Gegensatz zu Map24 und Yahoo! Maps alle Anforderungen, sodass hiermit eine Visualisierung zu Demozwecken umgesetzt werden. Wirtschaftliche Vorteile, wie die Zeit- und Geldersparnis, führen zu dem Ergebnis, dass eine Einbettung der API in die Systemlandschaft von Fujitsu Siemens Computers zu empfehlen ist.