Abstract:
Die Auswirkungen von Internetzensur, insbesondere durch die "große Firewall", sowie die Rolle von Proxyservern bei der Überwindung dieser Restriktionen sind Gegenstand intensiver Forschung. Bisherige wissenschaftliche Arbeiten haben sich auf die Funktionsweise von Proxyservern und Umgehungstechniken konzentriert, während die Zensur von Proxy-Protokollen weitgehend unerforscht ist. Diese Arbeit widmet sich genau diesem Aspekt, indem sie die Wirksamkeit von Zensurmechanismen zwischen Client und Proxyserver untersucht.
Mithilfe eines Experimentes, welches die Verwendung der Werkzeuge TLS-Attacker und Censor-Scanner einschloss, wurden unterschiedliche Proxyserver in Deutschland, Russland und China von einem Standpunkt in China aus angesprochen. Der Fokus lag darauf, eine Verbindung zu zensierten Ziel-Adressen herzustellen. Die Ergebnisse zeigen, dass entgegen der Erwartungen keine weitreichende Zensur zwischen dem Client und dem Proxy festgestellt wurde. Jedoch traten bei der Deep-Packet-Inspection Sicherheitslücken auf, da die eigentliche Ziel-Adresse unverschlüsselt übertragen wurde.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass es im System Schwachstellen gibt, die durch umfassendere Inspektionen aufgedeckt werden könnten, obwohl die direkte Zensur zwischen Client und Proxy begrenzt zu sein scheint. Diese Forschung leistet einen Beitrag zur weiteren Diskussion über die Effektivität von Zensurmaßnahmen und betont die Wichtigkeit einer umfassenderen Untersuchung der Proxy-ProtokollZensur.