In­teg­ra­tion von SMALL­WORLD GIS und VRML mit bi­d­irek­tionaler In­terak­tion

Diplomarbeit von Jens Gaulke

Hintergrund und Aufgabenstellung

In Geoinformationssystemen (GIS) werden Daten verwaltet, welche oftmals von öffentlichem Interesse sind. Alle großen GIS-Anbieter bemühen sich im Moment WWW-basierte Clients zu entwicken, mit denen auf die Daten ihres GIS zugegriffen werden kann. Es reicht allerdings nicht aus, die "Daten ins Netz zu hängen", sondern diese sollten auch verständlich dargestellt werden.

Ziel dieser Arbeit ist es, Daten aus einem GIS im Internet zu veröffentlichen, und zwar dergestalt, daß diese Daten interaktiv exploriert und auch manipuliert werden können. Zu diesem Zweck wurde ein internetfähiger GIS-Client in Form eines Java-Applets entwickelt. Mit Hilfe dieses Client ist der Benutzer in der Lage, auf einem Kartenausschnitt des GIS einen Bereich zu markieren und diesen als VRML-Welt anzeigen zu lassen. Als Interaktionsmöglichkeiten stehen Datenabfrage und -manipulation eines gewünschten Objektes zur Verfügung. Der Client soll im Internet eingesetzt werden, daher wurde er als Multiuseranwendung konzipiert.

Konzept und Realisierung

Zur Präsentation der GIS Daten im WWW wurde ein Client in Form eines Java Applets implementiert, welcher mit einem in Smallworld Magik realisierten Server verknüpt wurde.
Als Bindeglied zwischen Client und Server kam der Apache WWW-Server zum Einsatz. Die Anfragen, die der Client an den Server stellt, werden von CGI-Scripten ausgewertet und an den GIS-Server weitergeleitet. Es werden nur ganz bestimmte Anfragen zugelassen, alle unzulässigen Anfragen werden gelöscht, so daß dem Server und den darauf befindlichen Daten kein Schaden zugefügt werden kann. Die CGI-Scripte haben zum Einen die Funktion, Daten des Clients auszuwerten und an den Server zu leiten, zum Anderen nehmen sie die Antworten der Servers entgegen und leiten diese an den Client weiter.

Der Client ist zusammen mit einer VRML-Welt in eine HTML-Seite eingebettet, so daß die VRML-Welt mittels des External Authoring Interface (EAI) durch den Client manipuliert werden kann. Der Client gestattet es dem Benutzer, auf einer Karte einen Ausschnitt zu markieren. Anschliessend fordert der Client den gewählten Ausschnitt vom GIS-Server als VRML-Szenenbeschreibung an. Die empfangenen VRML-Daten werden dann in der eingebetteten VRML-Welt angezeigt. Durch die Verknüpfung von Java und VRML mit dem EAI ist es möglich, ein VRML-Objekt mit der Maus zu selektieren und Sachdaten von diesem Objekt abzufragen. Durch "Drag and Drop" kann ein VRML-Objekt auch an eine andere Stelle in der VRML-Welt verschoben werden. Es ist möglich, die gemachten Änderungen am Datenbestand in das GIS zurückzuschreiben. Der Benutzer kann sich frei in der VRML-Welt bewegen, um die visualisierten Daten aus allen möglichen Perspektiven betrachten zu können.

 

Links

Rundflug durch VRML Scene (benötigt VRML 2.0 Plugin)
Smallworld GIS


VRML

Für weitere Informationen bitte E-Mail an cyborg@uni-paderborn.de.