Com­putergestützte trau­ma­thera­peut­ische Be­hand­lungs­mög­lich­keiten bei Verkehr­sun­fal­lop­fern von Kinder und Ju­gend­lichen

Masterarbeiten von Ann-Cathrin Mikus, Roswitha TölkeAndré ChevallierAndré Gärtner und Paul Prescher


(FG Computergrafik, Visualisierung und Bildverarbeitung / 
HNI-FG Produktentstehung / LWL Klinik Hamm)

Gegenstand der Arbeiten ist die Computergestützte Therapie posttraumatischer Belastungsstörungen. Dies geschieht mit einer themenübergreifende Auseinandersetzung auf den Gebieten Psychologie und Virtual-/Augmented Reality.

Viele Menschen erleiden durch traumatische Ereignisse, wie z.B. Verkehrsunfälle, posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Vor allem Kinder sind häufiger von diesen betroffen. Erlebt jemand ein traumatisches Ereignis, so kann dies schwerwiegende Folgen für das Leben des Betroffenen haben.

Die herkömmliche Therapie für PTBS nutzt derzeit wenig technische Unterstützung und beruht vorwiegend auf kognitiven Übungen. Die technische Entwicklung von Rechnern ist heute soweit fortgeschritten, dass die Entwicklung und der Einsatz von rechnerunterstützter Therapie verstärkt forciert werden kann.

Virtual- und Augmented Reality sind Bereiche, von denen sich viele Vorteile gegenüber der herkömmlichen Therapie verspochen werden. Zu einem ist das der einfache Zugang zu Kindern und Jugendlichen, der sich durch die Nutzung ergibt, und zu anderem kann die Therapie vereinfacht oder gezielt eingesetzt werden, da Exkursionen an Unfallorte reduziert werden oder Szenarien getreu nachgebildet werden können.

Im Zuge der Arbeiten wurden die folgenden Bereiche erarbeitet:

  • Kriterien zur Beurteilung einer Augmented Reality-basierten Therapie bei Verkehrsunfällen
  • Visualisierungs-Taxonomie für die Augmented Reality-basierte Therapie posttraumatischer Belastungsstörung
  • Entwurf eines computergestützten Rollenspiels für die Therapie posttraumatischer Belastungsstörungen
  • Kinder- und Jugend-gerechtes Visualisierungs-Konzept für die rechnergestützte Psychotherapie
  • SLAM-Ansatz zum Anwender-Tracking in der Augmented Reality-basierten Therapie posttraumatischer Belastungsstörungen

Ziel der Arbeiten ist es Konzepte zu Entwickeln, um die Arbeit des Therapeuten bei der Therapie mit Hilfe von Computerunterstützung zu vereinfachen und die Möglichkeiten der Therapie zu erweitern.

Auf den Grundlagen aufbauend, wurden Schnittstellen zu den einzelnen Arbeiten geschaffen, um ein Gesamtkonzept ableiten zu können.

Anhand von Kriterien wurden Grafiken und visuelle Effekte, die den Patienten beeinflussen können, bewertet und deren Nutzen für die Therapie bestimmt. Darauf aufbauend wurde das Konzept für ein computergestütztes Rollenspiel entwickelt, dass mit Hilfe einer Taxonomie den Reaktionen des Patienten angepasst wird.

Daraus resultiert ein übergreifendes Konzept, dass die Therapie in der Stabilisierung und Exposition unterstützen kann.

Auf technischer Ebene wurde für die Exposition in einer Augmented realisierten Szene ein Tracking für die perspektivisch korrekte Darstellung virtueller Objekte, abhängig von der Position und Blickrichtung des Patienten, erarbeitet.