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Auf einen Kaffee mit… Fabian List

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In diesem Portrait erzählt Fabian, warum er sich für sein Lehramtstudium für die Universität Paderborn entschieden hat und wie er es schafft, trotz der hohen Anforderungen erfolgreich und glücklich sein Studium zu absolvieren.

Fabian ist 22 Jahre alt und studiert im achten Fachsemester Informatik und Mathematik auf Lehramt. Aktuell arbeitet er an seiner Bachelorarbeit zum Thema Lernvideos in der Mathematik-Didaktik, wofür er ein eigenes Lernvideo für Schüler*innen der sechsten Klasse programmiert hat. „Das ist auch ganz spannend für die Informatik, da ich das Video mit dem Tool Manim (Mathematical Animation) erstellt habe, welches in Python programmiert wird“, so Fabian. Abgabe seiner Bachelorarbeit ist Ende Mai, weshalb er bereits in dem aktuellen Sommersemester einige Mastermodule vorgezogen hat.

Der Weg an die Universität Paderborn

Für Fabian war schon sehr früh klar, dass er später einmal Lehrer werden möchte: „In der vierten Klasse hatte ich einen coolen Klassenlehrer, der mich total inspiriert hat. Dass ich Mathematik-Lehrer werden möchte, stand dementsprechend sehr schnell fest. Das Zweitfach Informatik kam dann in der Oberstufe dazu“, erzählt Fabian. Aufgewachsen ist Fabian in der Nähe von Bielefeld. Da die Universität dort aber kein Informatikstudium auf Lehramt anbietet, hat er sich damals für die Universität Paderborn entschieden. „Rückblickend bin ich aber sehr froh mit dieser Entscheidung! Ich habe mich in den letzten vier Jahren sehr wohl hier gefühlt und freue mich auch schon sehr auf die kommende Zeit während des Masterstudiums“, so Fabian. 

Durch die Vorkurse und die O-Woche konnte er sehr schnell einen guten Eindruck vom Studierendenleben in Paderborn gewinnen, und das, obwohl er nie in Paderborn gelebt hat, sondern für sein Studium aus Bielefeld herpendelt. „Tatsächlich macht mir das überhaupt nichts aus. Ich verstehe mich sehr gut mit meinen Eltern und finde das so eigentlich sehr angenehm“, erklärt Fabian. Er hat sehr schnell Freundschaften schließen können, welche ihn bis heute noch begleiten. „Mit unserer Freundesgruppe haben wir wirklich viele coole Dinge erlebt und fahren auch jedes Jahr gemeinsam in den Urlaub. Das weiß ich enorm zu schätzen hier!“, so Fabian. Vor allem das familiäre Gefühl in seinem Studiengang schätz er besonders: „In der Informatik-Didaktik ist die Seminargröße oft sehr überschaubar und man läuft sich im Laufe des Studiums immer wieder über den Weg. Man könnte es fast schon mit einer Art ‚Klassengemeinschaftl‘ wie aus der Schulzeit vergleichen. Man ist also nie alleine und das finde ich sehr schön!“, so Fabian. Das mache außerdem das Studium sehr viel einfacher, da man sich direkt untereinander austauschen und sich gegenseitig helfen kann, meint er. Darüber hinaus ist Fabian sehr glücklich, sein Studium im letzten Semester vor der Corona-Pandemie angefangen zu haben, da er dadurch noch das „normale“ Studi-Leben mitkriegen konnte. Laut ihm machen die Freundschaften einen großen Teil des Studiums aus und warum er sich an der Universität so wohl fühlt: „Ich verbinde mein Studium mit sehr viel Lachen und Spaß! Das gehört meiner Meinung nach genauso zum Studieren wie Klausuren schreiben“ so Fabian.

Vielfalt im Studium

Die Abwechslung zu den eigentlichen Studieninhalten ist Fabian besonders wichtig. Seit einiger Zeit besucht er beispielsweise einen Sprachkurs des Zentrums für Sprachenlehre und lernt dort Niederländisch. „Ich hätte tatsächlich auch gerne ein Auslandssemester in den Niederlanden gemacht, aber das hat sich durch Corona leider nicht ergeben“, so Fabian. Die Sprache dennoch zu lernen, ist ihm wichtig und macht ihm auch sehr viel Spaß. Seit dem dritten Semester engagiert sich Fabian zudem ehrenamtlich als Teamer bei „Start ins Studium“ vom PLAZ und begleitet dort die neuen Erstsemester in ihrer O-Woche. „Ich möchte so ein bisschen das zurückgeben, was ich damals in der O-Woche erlebt habe und neuen Studi-Anfängern hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben“, sagt Fabian. 

Einen großen Teil seiner freien Zeit neben dem Studium widmet Fabian der Musik. Seit über 12 Jahren spielt er im Spielmannszug Avenwedde Querflöte. „Mir macht Musizieren wirklich viel Spaß und ich möchte es gar nicht missen in meinem Leben. Neben der Querflöte spiele ich auch Gitarre und habe für unseren Spielmannszug auch schon einige Konzertstücke geschrieben“, erzählt Fabian. Früher habe er auch noch Handball gespielt, jedoch musste er dieses Hobby aus Zeitgründen während des Studiums vorerst pausieren. Dass ihm noch die Musik bleibt, dafür ist er mehr als dankbar: „Ich finde es gut, dass ich durch mein Hobby auch mal gezwungen werde, meine zuhause zu verlassen und nicht den ganzen Tag vor dem Computer sitze. Dieser Ausgleich ist wirklich wichtig und tut auch sehr gut!“, so Fabian.

Ein weiterer Ausgleich zum Lernen ist seine Tätigkeit als studentische Hilfskraft (SHK) in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Michael Liebendörfer. Zusammen im Team gestalten sie mathematische Lernvideos für den Studieneinstieg und die Studienvorbereitung. „Diese „StudiVEMINT“-Videos wiederholen Themen wie Analysis oder Stochastik, damit angehende Studierende in den Mathematikvorlesungen beziehungsweise sogar noch vor den Vorkursen besser zurechtkommen“, erklärt Fabian. Seine Arbeit in der Arbeitsgruppe hat ihn letztendlich zu seinem Bachelorarbeitsthema verholfen. „Das war wirklich super, da man in der Mathematik und in der Informatik kaum Hausarbeiten schreibt und es daher schon eine kleine Herausforderung ist, in die Themenfindung als auch in das Schreiben einer Bachelorarbeit zu kommen. Das hat bei mir aber glücklicherweise sehr gut gepasst!“, so Fabian.

Einblicke in den Lehrer*innenberuf

In jedem Lehramtsstudium sind auch Praktika inkludiert, da man nur so die Arbeit mit Schüler*innen besser lernen und die Praxis umsetzen kann. Davon hat auch Fabian profitieren können: „Nach dem zweiten Semester war ich für fünf Wochen am Evangelisch Stiftischen Gymnasium in Gütersloh. Das kam genau zur richtigen Zeit, da die ersten beiden Semester sehr fordernd waren und ich im Praktikum aber wiederum gemerkt habe, dass es sich lohnt, wofür ich mich durch das Studium beiße“, erzählt Fabian. Wenn es klappt, würde er auch in den kommenden Semesterferien noch ein Praktikum an einer anderen Schule absolvieren: „Jede Schule ist anders und ich würde mich sehr über noch weitere Eindrücke zu meinem späteren Berufsleben freuen“, so Fabian. Auch wenn man als Masterabsolvent*in nicht die Entscheidungsfreiheit hat, wo man später sein Referendariat absolvieren wird, würde sich Fabian sehr darüber freuen, in der Region zu bleiben. „Ich fühle mich hier in Ostwestfalen wirklich sehr wohl und möchte ungern weiter wegziehen. Am liebsten wäre mir irgendwas im Großbereich Bielefeld oder auch hier in der Umgebung von Paderborn“, so Fabian.

5 Tipps für den Studienstart

Abschließend hat Fabian für Euch seine 5 Tipps für den Studienstart zusammengefasst:

1.    Man findet definitiv Freunde hier an der Universität. Versuche einfach offen zu sein und gehe auch auf andere Kommilitonen zu.
2.    Mach dich nicht verrückt wegen der Noten, die du bekommst. Man muss sich im Laufe des Studiums ein bisschen vom Druck und gewissen Erwartungen lösen.
3.    Spaß muss auch sein, sonst zerbricht man am Druck und den Leistungen, die man erbringen muss.
4.    Mache deine Hausaufgaben und schaue in Altklausuren. Dadurch kommt man definitiv erfolgreich durch das Studium
5.    Gib nicht alles aus deinem Privatleben für das Studium auf. Man braucht einfach ein soziales Umfeld neben der Universität.

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Die Reihe „Auf einen Kaffee mit…“ gewährt euch einen Blick in das Informatikstudium, in der Studierende von ihren ganz individuellen Erfahrungen berichten. Um die Vielfältigkeit des Informatikstudiums darzustellen, versuchen wir, so viele Perspektiven wie möglich einzufangen und euch an den Erfahrungen teilhaben zu lassen. Wenn ihr selbst eure Erfahrungen teilen möchtet, meldet Euch bei uns - dem PR-Team des Instituts für Informatik.

(Foto: Zara Akopyan)