In diesem Portrait erzählt Torben Gotowik, wie er zu seinem Informatikstudium an der Universität Paderborn gekommen ist und warum ihm die Arbeit als studentische Hilfskraft besonders gefällt.
Torben ist 26 Jahre alt und seit dem Wintersemester 2017/2018 an der Universität Paderborn. Derzeit befindet er sich im zwölften Fachsemester und wird voraussichtlich im kommenden Sommersemester sein Bachelorstudium abschließen. Aufgewachsen ist Torben im beschaulichen Lippstadt, nicht weit entfernt von Paderborn: „Die Nähe zu meiner Familie und meinen Freunden war mir sehr wichtig, weshalb ich ungern weiter weggezogen wäre. Außerdem kannte ich bereits einige Personen an der Uni aus meiner Schulzeit, weshalb man sich hier direkt sehr wohlgefühlt hat“, erzählt Torben. Dass die Wahl seines Studienfaches auf Informatik fiel, war ihm schon recht früh bewusst. So hat er beispielsweise bereits im Grundschulalter angefangen kleinere Websites zu bauen oder Projekte und Skripte zu programmieren. Auch innerhalb seines Freundes- und Familienkreises war Torben stets die Ansprechperson bei technischen Problemen oder Ratschlägen. Mit der Zeit konnte er so nicht nur sein Wissen, sondern auch sein Interesse an der Informatik ausbauen.
Abitur und dann?
Torbens ursprünglicher Plan war, nach der Schulzeit eine Ausbildung bei der Polizei anzufangen. Allerdings konnte er dort aufgrund seiner Sehschwäche nicht angenommen werden. Stattdessen beschloss er, einen anderen Weg zu gehen: „Ich hatte mich daraufhin für ein freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr beworben und habe dort dann für zwei Jahre als IT-Soldat in Nienburg an der Weser gedient. Dort habe ich beispielsweise die Systeme verwaltet und die allgemeine technische Infrastruktur mitbetreut“, so Torben. Die Zeit im IT-Support war sehr prägend und hat Torben viel Spaß gemacht. Am liebsten hätte er dort auch ein duales Studium angefangen, jedoch waren dafür seine Mathekenntnisse nicht ausreichend. „Ich fand das natürlich sehr schade zu der Zeit, aber wollte auch nicht aufgeben. Da ich unbedingt studieren und keine Ausbildung anfangen wollte, habe ich mich dann recht schnell an der Uni Paderborn für Informatik eingeschrieben und konnte dann wenige Wochen später direkt ins Studium starten“, erzählt Torben.
Endlich ankommen
Nach dem die Vorkurse und die Orientierungswoche vorbei waren, ging es direkt mit dem Studium weiter. Vor allem die Anfangszeit hat Torben noch recht stressig in Erinnerung: „Im ersten Semester bin ich jeden Tag aus Lippstadt nach Paderborn gependelt, was nicht nur viel Zeit, sondern auch enorm viel Energie gekostet hat. Obwohl ich durch die O-Woche schon einige Freunde gefunden und mich in den Vorlesungen nicht allein gefühlt hatte, ging doch ein großer Teil des Studi-Lebens durch das Pendeln verloren. Diese Zeit hat mich nicht wirklich glücklich gemacht“, so Torben. Erst als er im zweiten Semester endgültig in einer WG nach Paderborn gezogen war, konnte er einen Eindruck vom richtigen Studi-Alltag bekommen. „Ich habe drei Jahre in einer WG gelebt und das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte! Meine Mitbewohner*innen haben alle nichts mit Informatik studiert, weshalb ich auch in andere Kreise außerhalb meiner üblichen Blase gelangen konnte und sich so richtige Freundesgruppen bilden konnten“, erzählt Torben. Mittlerweile wohnt Torben allerdings alleine in Paderborn und genießt die ruhige Zeit, die er nun für sich hat. In seinen eigenen vier Wänden kann er sich einfach besser konzentrieren – insbesondere während der Prüfungsphase.
Pragmatisch, Praktisch, Paderborn
In seinen nun fast sechs Jahren in Paderborn, hat sich Torben sehr gut eingelebt und weiß das Leben in der Stadt sehr zu schätzen. Vor allem die kurzen Wege an der Universität und der Innenstadt gefallen ihm besonders: „Ich finde es sehr schön, dass es sich hier um eine Campusuniversität handelt, bei der alle wichtigen Orte schnell und einfach zu erreichen sind. In meinem Fall arbeite ich ja auch noch an der Universität und kann somit eigentlich meinen kompletten Alltag an einem Ort verbringen, was enorm praktisch ist“, so Torben. Außerdem laufe man immer Leuten über den Weg, die man kennt und mit denen man sich kurz über alles wichtige austauschen kann. Aber auch die gesamte Innenstadt gefällt Torben gut. Für ihn hat Paderborn die optimale Größe, da man alles, was man zum Leben braucht, schnell erreichen kann ohne sich zu verlaufen.
Allgemein ist Torben sehr zufrieden mit seiner Zeit als Informatikstudent und das obwohl auch er immer wieder im Laufe seines Studiums mit seiner Motivation zu kämpfen hatte. „Das Studium ist wirklich sehr anspruchsvoll und fordert einen enorm. Leider musste ich den ein oder anderen Kurs wiederholen, was einen natürlich schnell ins Grübeln bringt und es immer schwieriger wird, am Ball zu bleiben“, so Torben. Doch Aufgeben war für ihn keine Option und so biss er sich auch durch die schwierigen Prüfungen durch. „Noch habe ich es nicht komplett geschafft, mir fehlen noch einige Modulabschlüsse, aber ich bin zuversichtlich, dass ich das in den nächsten beiden Semestern schaffe und dann in einem Jahr mit meiner Bachelorarbeit anfangen kann“, erzählt Torben.
Der Ausgleich im Studium ist für Torben der Schlüssel zum Erfolg. Dazu gehört für ihn der regelmäßige Sport im Fitnessstudio oder die ein oder andere Partie Fußball mit Freunden. „Eine Zeit lang habe ich auch American Football gespielt. Das wird vom Hochschulsport angeboten und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Allerdings fehlte dafür dann leider in der Vergangenheit die Zeit“, so Torben. Generell kann er die Angebote der Universität nur empfehlen. Ob vom Hochschulsport bis hin zum Lernzentrum Informatik (LZI) – an der Universität findet man immer etwas, dass einem Spaß macht oder im Studium weiterhelfen kann.
Arbeiten an der Universität
Seit ungefähr vier Jahren ist Torben als studentische Hilfskraft (SHK) in der Technischen Informatik am Institut für Informatik der Universität Paderborn als Systemadministrator tätig. „Mein Aufgabenbereich ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. Das gefällt mir besonders an meinem Job in der Fachgruppe. Davor hatte ich beispielsweise bei einem Online-Jobportal gearbeitet, bei dem ich die Stellenanzeigen geschrieben und verwaltet habe. Die Arbeit war nicht sonderlich anspruchsvoll und leider auch sehr repetitiv. Deshalb bin ich umso glücklicher, dass meine jetzige Tätigkeit nicht mehr so eintönig ist“, erzählt Torben. So ist er beispielsweise ständiger Ansprechpartner bei technischen Problemen und hilft Studierenden dabei, benötigte Software auf ihren Rechnern einzurichten. Vor kurzem hat er zudem den gesamten Poolraum im O-Gebäude neu verkabelt und die Systeme getestet und für die Lehre einsatzbereit gemacht. Teilweise lernt Torben durch seine Arbeit auch Dinge, die ihm später im Studium weiterhelfen und umgekehrt. „Ich finde die Arbeit an der Universität aus verschiedenen Gründen sehr angenehm. Es macht nicht nur viel Spaß, sondern lässt sich super mit dem Studium kombinieren. Wenn beispielsweise die Klausurenphase näher rückt, gibt es viel Verständnis dafür, dass das Studium an erster Stelle steht“, so Torben.
Auch in der Zukunft kann sich Torben sehr gut vorstellen, an einer Universität zu arbeiten. „Mir gefällt die Arbeitsatmosphäre im öffentlichen Dienst viel besser als in der Privatwirtschaft. Dort habe ich immer das Gefühl, dass nur etwas geleistet wird, damit das Unternehmen wirtschaften kann. An der Universität hatte ich immer das Gefühl, dass da eine ganz andere Motivation hinter steckt“, so Torben. Ebenso wünscht sich Torben, in einer späteren Tätigkeit weiter im administrativen Bereich zu arbeiten. Wohin seine Reise dann nach dem Studium aber genau weitergehen soll, dass lässt er noch offen. „Erstmal steht der Bachelorabschluss an. Danach würde ich gerne für ein gewisse Zeit reisen gehen. Ob ich danach noch ein Masterstudium anfange oder direkt zu arbeiten beginne, dass lasse ich mir aktuell noch offen“, so Torben. Ein Ziel für seine Reise steht sogar bereits: Japan. „Ich habe in den letzten Semestern sogar einen Japanisch-Sprachkurs belegt und würde mich enorm freuen, wenn ich dieses Ziel von meiner Bucket-Liste streichen könnte!“, erzählt Torben. Bis dahin, muss er dann aber nochmal alle Kräfte für die letzten Prüfungen und die Bachelorarbeit sammeln.
5 Tipps für den Studienstart
Abschließend hat Torben für Euch seine 5 Tipps für den Studienstart zusammengefasst:
1. Macht Eure Übungszettel und geht zu den Übungen! Da kommt man einfach nicht drumherum im Studium. Um wirklich erfolgreich zu sein, sollte man eigentlich jeden Tag etwas dafür machen, da hilft leider nicht nur in der Vorlesung anwesend sein und zuhören.
2. Knüpft Kontakte! Am besten direkt mit euren Kommilitonen, mit denen ihr ins Studium startet. Die O-Woche und die Vorkurse sollte man definitiv mitnehmen, da man dort direkt auf Gleichgesinnte trifft und auch im Laufe des Studiums zusammen lernen und Freundschaften aufbauen kann.
3. Lernt in der Uni! Das ist zwar auch oft typabhängig, aber ich konnte mich in der Universität immer besser konzentrieren. Zuhause habe ich mich viel leichter ablenken lassen und viel weniger geschafft.
4. Nutzt das Angebot des Hochschulsports! Neben dem körperlichen Ausgleich habt ihr zudem die Möglichkeit, Studierende aus anderen Studiengängen kennenzulernen.
5. Pendelt nicht! Wenn es für euch möglich ist, dann zieht für euer Studium nach Paderborn! Es ist eine besondere Phase eures Lebens, in der man sich auch persönlich viel weiterentwickelt! Traut euch und nutzt die Chance, jede Facette des Studi-Lebens mitzunehmen!
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Die Reihe „Auf einen Kaffee mit…“ gewährt euch einen Blick in das Informatikstudium, in der Studierende von ihren ganz individuellen Erfahrungen berichten. Um die Vielfältigkeit des Informatikstudiums darzustellen, versuchen wir, so viele Perspektiven wie möglich einzufangen und euch an den Erfahrungen teilhaben zu lassen. Wenn ihr selbst eure Erfahrungen teilen möchtet, meldet Euch bei uns - dem PR-Team des Instituts für Informatik.