Seit dem Wintersemester 19/20 hat die Fachgruppe IT-Sicherheit eine neue Leitung. Dr. Ben Hermann vom Heinz Nixdorf Institut übernimmt in einer Vertretungsprofessur die Aufgaben des ehemaligen Leiters Prof. Dr.-Ing. Tibor Jager.
Zu seinen Aufgaben zählen die Lehre der IT-Sicherheit, die Betreuung von Bachelor- und Masterarbeiten, aber auch die Betreuung von zwei Promotionsstudierenden aus seiner vorherigen Stelle. Außerdem ist er an vielen Forschungsprojekten beteiligt, unter anderem auch am Sonderforschungsbereich 901 On-The-Fly Computing.
Seinen Abschluss als Diplom-Informatiker erlangte Herr Hermann 2006 an der Technischen Universität Darmstadt. Nach einer fünfjährigen Tätigkeit in einem Softwareunternehmen setze er seine akademische Karriere an der TU Darmstadt fort. Dort erfolgte 2016 dann auch die Promotion im Fachgebiet Softwaretechnik über Methoden zur statischen Programmanalyse von Java-Programmen und der Java-Plattform. Mit seinem Forschungsprojekt PEAKS wurde er in das Software Campus Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aufgenommen, welches zukünftige IT-Führungskräfte für Deutschland ausbildet und gezielt fördert.
Im Interview spricht er über die Ernennung, die anstehenden Aufgaben und seine Forschungsprojekte.
Wie kam es zur Berufung zum Professor für IT-Sicherheit?
Professor Jager hat einen Ruf aus Wuppertal erhalten und die Universität Paderborn zum Wintersemester verlassen. Hierdurch wurde seine Stelle vakant und seine Aufgaben mussten übernommen werden. An mich wurde von Seiten der Fakultät der Wunsch herangetragen diese Stelle in Vertretung zu übernehmen. Da ich in meiner Forschung die Bereiche Softwaretechnik und IT-Sicherheit zusammenbringe, habe ich die notwendigen Voraussetzungen erfüllt. Eine Professurvertretung ist eine besondere Ehre. Es ist meine erste Professur und ich freue mich natürlich sehr über die Entscheidung der Fakultät und das damit ausgedrückte Vertrauen.
Welche Aufgaben erwarten Sie nun in Ihrer neuen Stelle? Worauf freuen Sie sich am meisten?
Ganz aktuell ist das natürlich die Vorlesung IT-Sicherheit im laufenden Semester. Zirka 170 neugierige Studierende im Bachelor sehe ich aktuell jeden Mittwoch und habe dort die Möglichkeiten ihnen die Grundlagen der IT-Sicherheit zu vermitteln. An einem Punkt werden diese Studierenden die Universität verlassen und zum Beispiel in einem Betrieb Software entwickeln. Wenn dabei dann eine sichere Software herauskommt, die Anwenderdaten und Systeme nicht angreifbar macht, habe ich meine Aufgabe erfüllt. Das motiviert mich sehr. Dazu kommen natürlich noch weitere Lehrveranstaltungen wie ein Seminar über sogenannte Smart Contract Programmiersprachen, mit denen man verteilte Anwendungen auf einer Blockchain programmieren kann.
An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit? Gibt es Projekte, die Sie gerne weiterführen bzw. übernehmen würden (z.B. "/upb/hack“)?
/upb/hack – die von Professor Jager ins Leben gerufene Hacking-Gruppe – hat sich bereits selbst verstetigt. Das finde ich großartig, denn die Gruppe ist international sehr erfolgreich und für die IT-Sicherheit an der Universität Paderborn ist es wichtig, dass es nicht nur Theorie, sondern auch gelebte Praxis gibt.
Meine eigenen Forschungsprojekte laufen natürlich weiter. Dabei ist es mein Ziel die Ursachen von Softwareschwachstellen zu ergründen. Wir wissen aktuell recht gut wie wir Schwachstellen automatisiert finden und korrigieren, über ihre Ursachen ist aber leider nicht viel bekannt. Daran arbeite ich gerade.
Wer sich genauer über die Forschung von Dr. Ben Hermann informieren möchte, kann dies auf seiner persönlichen Website tun.