Anwendung medientheoretischer Wirkansätze zur benutzerorientierten Anpassung eines Serious Games für die Therapie posttraumatischer Belastungsstörungen

Bachelorarbeit von Jahn Hillringhaus

Bei der Therapie von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) spielt die Stabilisierung des Patienten und die Traumaexploration eine zentrale Rolle. Zu Beginn der Therapie wird der Patient mit verschiedenen Techniken stabilisiert. Anschließend wird der Patient bei der Traumaexploration in Abhängigkeit des eingesetzten einzeltherapeutischen Ansatzes auf verschiedene Art und Weise mit traumatisierten Inhalten konfrontiert (Exposition). In vergangenen Arbeiten im Rahmen des Projekts „Computergestützte traumatherapeutische Behandlungsmöglichkeiten bei Verkehrs- unfallopfern von Kindern und Jugendlichen“ wurde ein Rollenspiel entwickelt, das bei der Exposition mit traumatisierten Inhalten unterstützen kann.

Eine bestehende Problematik ist hierbei, dass jeder Patient verschiedene Inhalte traumatisiert (und diesen i.d.R. in seiner natürlichen Umgebung begegnet). Dies führt zu einer erforderlichen Individualisierung der Therapie, folglich auch zu einer erforderlichen Individualisierung der Inhalte des Rollenspiels.

Im Rahmen meiner Arbeit wird ein Werkzeug spezifiziert, mit dem in einem ersten Schritt der Individualisierung Inhalte aus der natürlichen Umgebung des Patienten aufgezeichnet und bereitgestellt werden können. Die Anforderungen an das Werkzeug werden mit Hilfe des medientheoretischen Wirkansatzes der Uses-and-Gratifications aus Therapieinhalten der Stabilisierung (Tresortechnik) und Traumaexploration (Exposition) abgeleitet. Die Anforderungen fließen in den Entwurf und die Entwicklung des Werkzeugs ein.

Das Werkzeug wird prototypisch als Applikation für die Zielplattform Windows Phone 7 in Form eines Fototagebuchs in Verbindung mit der Tresortechnik umgesetzt. Im Anschluss an den Vortrag wird der Prototyp der Applikation auf einem Windows Phone 7 Gerät demonstriert.