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Auf einen Kaffee mit… Adrian Block

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„Die Gestaltung des Studiengangs ist nicht nur ausschlaggebend dafür gewesen, warum ich für den Bachelor hergekommen bin, sondern auch ein Grund, warum ich gerne meinen Master hier fortsetzen möchte.“

In diesem Portrait erzählt Adrian Block, warum er sich für das Informatikstudium an der Universität Paderborn entschieden hat und wie er es schafft, sein Studium mit seinem politischen Engagement zu vereinen.

Adrian ist 21 Jahre alt und studiert Informatik im siebten Bachelorsemester. Dass er sich damals für den Standort Paderborn entschieden hat, hat folgenden Grund: „In meiner Schulzeit habe ich den „Einstein-OWL“-Preis, der von der Peter-Gläsel-Stiftung verliehen wurde, erhalten. Dieser Preis war mit einem Stipendium des Studienfonds OWL verknüpft, welcher die Bedingung hatte, dass man später auch in der Region bleibt.“, so Adrian. Diese Chance ließ er sich trotz eines Angebots zu einem dualen Studium bei einer Firma und der Überlegung, doch noch Jura zu studieren, nicht entgehen und so schrieb sich Adrian zum Wintersemester 2019 in Paderborn ein. „Ich bin sehr froh, mich so entschieden zu haben! Das Studium macht sehr viel Spaß, ich mag es hier in Paderborn und schätze auch den Schwerpunkt in der Informatik an der Uni sehr.“, erzählt Adrian. Bereits vor seinem Studium war ihm der positive Ruf der Informatik in Paderborn bewusst und auch die CHE-Rankings, in denen der Studiengang immer durchweg erfolgreich abschnitt, war ein ausschlaggebendes Argument dafür, sein Informatikstudium hier und nicht woanders zu beginnen. Doch auch sein Interesse an Jura blieb Adrian erhalten und so fing er im vergangenen Wintersemester ein Studium an der Fernuniversität in Hagen an. „Für mich ist es eine schöne Abwechslung zur Informatik und ich schau einfach mal, wie weit ich komme. Aber bisher kann ich beides ganz gut kombinieren, auch wenn Informatik natürlich weiterhin meinen größeren Fokus hat.“ erklärt Adrian. 

Alles spricht für Paderborn

Die Zeit an der Universität Paderborn empfindet Adrian als sehr schön. Besonders sein erstes Semester – das letzte Semester bevor die Corona-Pandemie anfing – ist ihm besonders positiv in Erinnerung geblieben. „In der Mathematik und Informatik fängt es ja schon mit den Vorkursen an und dort habe ich direkt die Personen kennenglernt, mit denen ich bis heute noch gut befreundet bin.“, so Adrian. Aber auch die darauffolgende Orientierungs-Woche mit den verschiedenen Programmpunkten haben für einen guten Start in das Studium gesorgt. „Die ersten Abgaben und Klausuren waren im Gegensatz dazu natürlich anfangs recht hart und man musste sich an das Leistungspensum der Uni erstmal ein wenig gewöhnen.“, erzählt Adrian. Etwas größere Schwierigkeiten boten die ersten Online-Semester, die das ganze Unileben komplett auf den Kopf stellten. Auch Adrian blickt nüchtern auf diese Zeit zurück: „Irgendwann hatte man sich auch daran gewöhnt, aber wirklich Spaß gemacht, hat diese Zeit leider nicht sonderlich. Das erste Corona-Semester war auch wirklich hart für mich, in dem ich wesentlich weniger geschafft bekommen habe als sonst.“, erzählt Adrian. Umso glücklicher ist er, dass diese Zeit nun vorbei ist und er die nächsten Jahre hoffentlich wieder in Präsenz genießen kann.

Es gibt einige Punkte, die Paderborn für Adrian zu dem perfekten Studienort machen. „Die Stadt ist zwar nicht die größte, hat aber trotzdem nicht weniger zu bieten. Dafür sind die Lebenserhaltungskosten wie beispielsweise die Miete im Vergleich zu anderen Universitätsstädten wirklich in Ordnung. Es gefällt mir außerdem sehr, dass man das Studierendenleben auch in der Stadt zu spüren bekommt.“, erzählt Adrian. An der Universität nimmt er außerdem die Informatik als sehr modern und technisch gut ausgestattet wahr, was der Lehre natürlich nur positiv entgegenkommt. Ein sehr großer Pluspunkt im Informatikstudium ist für Adrian auch das Modul „Studium Generale“, in dem fachungebunden in fast alle Bereiche der Universität reingeschnuppert und auch mal etwas anderes als Informatik behandelt und angerechnet werden kann. Auch die vielen Hilfsangebote wie das Lernzentrum Informatik oder die Workshops vom Career Service haben Adrian in seinem Studium schon einige Male weitergeholfen. „Egal welches Anliegen und Problem man hat, die Uni Paderborn bietet zu allem die passende Anlaufstelle. Und auch zu jedem Interesse findet man immer die perfekte Hochschulgruppe, in der man aktiv werden und seine Studienzeit vielfältig gestalten kann.“, so Adrian.

Sich in der Freizeit für andere einsetzen

Die Zeit abseits des Studiums ist bei Adrian mit den verschiedensten Aktivitäten bestückt. So trifft er sich oft mit seinen Freunden, geht am Wochenende auch mal auf Partys und ist generell gerne aktiv im Studileben in Paderborn dabei. „Manchmal mag ich es aber auch, einfach mal zuhause zu bleiben und beispielsweise zu programmieren und dadurch das Gelernte aus dem Studium praktisch anzuwenden.“, so Adrian. Außerdem treibt er gerne Sport, vorzugsweise Breitensport und Trendsportarten in dem Sportverein seiner Heimat. „Aktuell bleibt aber leider etwas wenig Zeit dafür und dadurch schwindet auch ein bisschen die Motivation, am Ball zu bleiben. Es macht mir aber trotzdem immer großen Spaß und tut dem Körper natürlich auch sehr gut!“, erzählt Adrian. In dem Sportverein war Adrian zwei Jahre lang auch als aktives Mitglied tätig, wo er sich beispielsweise an der Akquise von Förderprorammen beteiligt oder Sportfreizeiten mitbetreut hat. „Ich habe das wirklich sehr gerne gemacht, da man dort Kinder aus den verschiedensten sozialen Schichten zusammenbringen und für einige Tage ein besonderes Erlebnis schaffen konnte!“, so Adrian.

Generell bezeichnet sich Adrian als einen Menschen, der sich stets für andere Personen einsetzt und Ungerechtigkeit bekämpfen möchte. „Ich glaube, viele wissen nicht, welche Rechte sie haben und nehmen Dinge einfach so hin. Das bemerke ich auch oft an der Uni, wo Studierende sich manchmal sehr hilflos fühlen, obwohl es immer die Möglichkeit gibt, Dinge zu verändern. Genau das habe ich mir in allen Bereichen meines Lebens auf die Fahne geschrieben.“, so Adrian. Seine Fähigkeiten nutzt er aktuell in verschiedenen Positionen der Hochschulpolitik. Seit dem Wintersemester 2022/2023 ist er als gewähltes Mitglied im Fachschaftsrat Mathematik/Informatik tätig. Obwohl die Aufgabenteilung recht breit gelegt ist, hat sich Adrian mittlerweile auf einen Bereich konzentriert: „Zu mir kommen viele Studierende, wenn sie Fragen oder Probleme rund um ihr Studium haben und nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Natürlich biete ich keine wirkliche Rechtsberatung oder ähnliches an, aber es ist auch die Aufgabe der Fachschaft, zu vermitteln und eine erste Anlaufstelle für Studierende zu sein. Das fängt bei Schwierigkeiten mit der Anrechnung von Punkten an, bis hin zum Gefühl, zu Unrecht behandelt oder bewertet worden zu sein.“, so Adrian. Parallel dazu hat Adrian in dem Wintersemester auch für den Senat kandidiert und vertritt neben fünf anderen die Studierendenschaft. Der Senat ist (quasi) das Gremium für das Verwaltungsgeschäft der Universität in der die verschiedensten Themen von Professor*innen, Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und Mitarbeiter*innen aus der Technik & Verwaltung diskutiert und beschlossen werden. „Eines der interessantesten Themen war die Energiepolitik an der Universität. Da waren wir uns alle einig, dass die Universität möglichst nicht geschlossen werden soll. Aber auch da müssen Strategien und Konzepte erstellt, diskutiert und beschlossen werden.“, erzählt Adrian. Das Unileben so mitzugestalten und sich für die Interessen und Rechte der Studierende einzusetzen, gefällt Adrian am meisten an der Senatsarbeit, auch wenn sie zeitlich einen großen Raum einnimmt.

Das politische Engagement hört aber im universitären Raum nicht auf. Seit Jahren ist Adrian in der SPD im Kreis Lippe aktiv und sitzt seit 2020 im Stadtrat von Horn-Bad Meinberg – seinem Heimatort. „Da geht es halt sehr um kommunale Angelegenheiten und es werden Themen und Anliegen der Mitbürger*innen besprochen und ausdiskutiert.“, so Adrian. Anknüpfend an seine Mitgliedschaft in der SPD ist Adrian im vergangenen Jahr auch der Juso-Hochschulgruppe beigetreten. „Ich bin da weiterhin Mitglied, auch wenn ich durch die vielen anderen Aufgaben leider etwas wenig Zeit habe, um wirklich aktiv zu sein.“, erklärt Adrian. Trotzdem – und das gilt auch für den Sportverein, wo er seine Arbeit auch etwas zurückschrauben musste – ist er weiterhin immer abrufbereit und freut sich, bei Problemen zu helfen und weiterhin zu unterstützen.

Rein in die Wirtschaft

Derzeit arbeitet Adrian neben seinem Studium als Werkstudent bei der Firma Phoenix Contact Electronics im Standort Bad Pyrmont. „Tatsächlich bin ich an diesen Job durch eine Veranstaltung des Career Service aufmerksam geworden. Dort war nämlich auch ein Mitarbeiter von Phoenix Contact beteiligt, der mich nach dem zweiten Veranstaltungstag auf die offene Werkstudentenstelle angesprochen hat. Kurz darauf habe ich mich beworben, wurde zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen und arbeite nun seit März 2021 in dieser Position.“, erzählt Adrian. Sein Hauptaufgabenbereich dort ist die Produktionsdatenverarbeitung, wo er als Backend-Entwickler und Dev-Ops-Engineer tätig ist. Das beinhaltet die Aufgabe, etwas für die Produktion zu entwickeln. „Das ist schon ein cooles Gefühl, wenn man die selbst programmierte Software dann in der Produktion sieht“, so Adrian. Ihm macht die Werkstudententätigkeit großen Spaß, da er das gelernte aus dem Studium direkt praktisch anwenden kann. Auch das Vertrauen und der Umgang zu den Studierenden ist sehr angenehm und Adrian bekommt viele Möglichkeiten, seine Ideen und sein Können einzubringen. „Mir gefällt mein Alltag zwischen Studium, politischem und ehrenamtlichem Engagement und meiner Werkstudententätigkeit sehr. Ich kann mir gut vorstellen, das in Zukunft so weiterzuführen“, so Adrian.

So soll’s weitergehen

Adrian plant aktuell nach seinem Bachelorabschluss auch den Master hier in Paderborn zu studieren. „Die Gestaltung des Studiengangs und die vielseitigen Forschungsschwerpunkte, die es hier in der Informatik gibt, sind nicht nur ausschlaggebend dafür gewesen, warum ich für den Bachelor hergekommen bin, sondern auch ein Grund, warum ich gerne meinen Master hier fortsetzen möchte“, so Adrian. Der Bachelor dient zumal dazu, die theoretischen Grundlagen zu schaffen, welche man dann im Master weiter vertiefen kann. Adrian hat auch schon mal in die Master-Module der Informatik geschaut und viele der angebotenen Themen als interessant und spannend empfunden. Nach dem Masterabschluss möchte Adrian aber nicht weiter in die Promotion, sondern gerne in die Wirtschaft gehen. „Auch das Thema Start-Ups finde ich sehr spannend und kann mir vorstellen, vielleicht irgendwann mal selbst etwas zu gründen“, so Adrian.

5 Tipps für den Studienstart

Abschließend hat Adrian für Euch seine 5 Tipps für den Studienstart zusammengefasst:

1.    Macht Eure Übungszettel!
2.    Lernt neue Leute aus eurem Studium kennen und knüpft Kontakte!
3.    Habt Spaß an eurem Studium und lasst euch nicht zu sehr von der Regelstudienzeit stressen. Man kann beispielsweise auch super neben dem Studium arbeiten und dadurch wichtige Erfahrungen sammeln.
4.    Engagiert Euch an der Uni. Meldet Euch bei Fachschaften oder in anderen Gremien und gestaltet die Uni selbst mit!
5.    Nutzt die Hilfsangebote der Uni, wie beispielsweise das Lernzentrum Informatik, das Kompetenzzentrum Schreiben oder auch die Angebote des Career Service!

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Die Reihe „Auf einen Kaffee mit…“ gewährt euch einen Blick in das Informatikstudium, in der Studierende von ihren ganz individuellen Erfahrungen berichten. Um die Vielfältigkeit des Informatikstudiums darzustellen, versuchen wir, so viele Perspektiven wie möglich einzufangen und euch an den Erfahrungen teilhaben zu lassen. Wenn ihr selbst eure Erfahrungen teilen möchtet, meldet Euch bei uns - dem PR-Team des Instituts für Informatik.

(Foto: Zara Akopyan)