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Fel­low­ship für In­nov­a­tion­en in der di­gitalen Hoch­schullehre: Pro­jekte von Pader­borner Wis­senschaftlern aus­gezeich­net

Prof. Dr. Christian Plessl und Prof. Dr.-Ing. Katrin Temmen von der Universität Paderborn haben für ihre hochschulübergreifenden Projekte jeweils ein Tandem-Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre erhalten. Damit zählen sie zu den 42 Wissenschaftler*innen aus NRW, die diese Auszeichnung vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW und vom Stifterverband bekamen. Neben innovativen Ideen für digitale Lehrvorhaben soll mit diesen Stipendien, die mit bis zu 100.000 Euro dotiert sind, auch der Austausch zwischen Lehrenden gefördert werden.

Leichterer Einstieg ins Hochleistungsrechnen

„Digitale Lehrbriefe mit Jupyter Notebooks“ lautet der Titel des Projekts, an dem der Paderborner Informatiker Prof. Dr. Christian Plessl und Prof. Dr. Heiner Giefers vom Fachbereich Informatik und Naturwissenschaften der Fachhochschule Südwestfalen arbeiten. Die beiden Wissenschaftler möchten Studierende dabei unterstützen, ohne hohen Aufwand praxisorientiert Kompetenzen im Programmieren und in datengetriebenen Wissenschaften zu entwickeln. Hierzu sollen interaktive Lernmaterialien auf sogenannten „Jupyter Notebooks“, einer Open-Source-Anwendung, bereitgestellt werden, die Lehrinhalte, Programmcode und daraus erzeugte Resultate in einem Dokument zusammenführen. Im Projekt wird eine Softwarelösung entwickelt, die es Studierenden ermöglicht, im Webbrowser anspruchsvolle Programme für Data-Science-Probleme auszuführen. Die rechenintensiven Programmteile werden dabei automatisch auf die Hochleistungsrechner des „Paderborn Center for Parallel Computing“ (PC²) ausgelagert. „Mit unserem Vorhaben planen wir, die Einstiegsbarriere für die Nutzung von Hochleistungsrechnern erheblich zu reduzieren. Dadurch entsteht nicht nur für Informatikstudierende ein großer Nutzen, sondern auch für Studierende und Forscher aus informatikferneren Fächern, die zunehmend datengetriebene Wissenschaft betreiben“, erklärt Plessl.

Höhere Interaktion in MINT-Grundlagenfächern

Auch Prof. Dr.-Ing. Katrin Temmen, Fachgebiet Technikdidaktik, und Prof. Dr.-Ing. Peter Kersten vom Lehrgebiet Mechatronik an der Hochschule Hamm-Lippstadt verwenden Jupyter Notebooks für die Umsetzung ihrer smarten, interaktiven Skripte, auch „smartiS“ genannt. Ziel ist es, die Interaktion in Lehrveranstaltungen aus dem Bereich der MINT-Grundlagenfächer zu erhöhen. Die Kurzskripte, die im Rahmen dieses Vorhabens entwickelt werden, sollen didaktisch aufbereitete und theoretische Grundlagen enthalten, mit denen Studierende interaktiv Berechnungen durchführen und direkt grafisch darstellen können. Temmen zu diesem Vorhaben: „Die interaktiven Grafiken ermöglichen es, den Einfluss unterschiedlicher Parameter auf definierte Zielgrößen zu erkunden und damit ein Verständnis für komplexe Wirkungszusammenhänge zu entwickeln.“

Weitere Informationen zu den Fellowships

Seit 2016 fördern das Ministerium für Kultur und Wissenschaft sowie der Stifterverband im Rahmen des Programms „Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre“ Lehrende bei ihren Vorhaben, innovative digitale Lehrkonzepte einzuführen. Dafür werden bis 2021 jährlich etwa 40 Stipendien vergeben, für die das Land NRW insgesamt bis zu 10 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Mehr Informationen zum Programm und aktuellen Fellowship-Jahrgang unter:  www.stifterverband.org/digital-lehrfellows-nrw

Foto (Universität Paderborn): Prof. Dr. Christian Plessl.
Foto (Christian Daube): Prof. Dr.-Ing. Katrin Temmen.

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